Bettinas Flip-Chat-Ecke
Wie Worte wirken –
Ein Blick in die Transaktionsanalyse (E.Berne)

Worte haben eine unglaubliche Kraft – sie können Brücken bauen oder Barrieren errichten. Die Transaktionsanalyse (TA), entwickelt von Eric Berne, ist ein wertvolles Modell, das Dir hilft, die Dynamik von Kommunikation zu verstehen und bewusst zu gestalten.
Die Transaktionsanalyse wurde von Eric Berne, einem kanadischen Psychiater, in den 1950er-Jahren entwickelt. Sein Ziel war es, ein Modell zu schaffen, das komplexe zwischenmenschliche Dynamiken leicht verständlich macht. Bis heute wird die TA weltweit in Therapie, Coaching und Kommunikationstrainings genutzt – auch ich arbeite in meinen Coachings und Workshops intensiv damit.
Die TA basiert auf der Idee, dass unsere Kommunikation von drei inneren „Ich-Zuständen“ geprägt ist: dem Eltern-Ich, dem Erwachsenen-Ich und dem Kind-Ich. Diese Zustände beeinflussen nicht nur, wie wir sprechen, sondern auch, wie wir die Worte unseres Gegenübers wahrnehmen.
- Das Eltern-Ich (EL): Geprägt durch die Beobachtung und Übernahme von Verhaltensweisen und Einstellungen unserer Bezugspersonen. Es kann fürsorglich oder kritisch sein. Sätze wie „Das musst Du so machen“ oder „Pass auf Dich auf“ kommen aus diesem Ich-Zustand.
- Das Kind-Ich (Ki): Es enwickelt sich in den frühen Lebensjahren und speichert unsere spontanen Emotionen, Bedürfnisse und Erfahrungen. Ein fröhliches „Juhu!“ oder ein trotziges „Das ist unfair!“ sind Beispiele.
- Das Erwachsenen-Ich (ER): Reift mit der Zeit und ermöglicht es uns, Informationen objektiv zu verarbeiten und angemessen auf die Gegenwart zu reagieren. Es steht für Sachlichkeit und Klarheit, z. B. „Lass uns das Problem gemeinsam lösen.“

Problemlösung und die Rolle des Erwachsenen-Ichs:
Für eine effektive Problemlösung ist es entscheidend, im Erwachsenen-Ich zu agieren. Dieses ermöglicht es uns, sachlich und nüchtern zu bleiben, ohne von emotionalen Reaktionen des Kind-Ichs oder den übernommenen Mustern des Eltern-Ichs beeinflusst zu werden.
Hier ein Beispiel aus dem Alltag:
Der Streit um die vergessene Mülltonne
Anna und ihr Partner Max sitzen beim Abendessen, als Anna plötzlich sagt: „Max, Du hast schon wieder vergessen, die Mülltonne rauszustellen!“
Max reagiert sofort: „Immer bin ich schuld! Du findest ja ständig was zu meckern!“ Der Streit eskaliert, und beide sind nach kurzer Zeit verletzt und wütend.
Was ist hier passiert?
Anna hat aus ihrem kritischen Eltern-Ich gesprochen, indem sie Max Vorwürfe gemacht hat. Max fühlte sich daraufhin angegriffen und ist in sein rebellisches Kind-Ich gerutscht. Anstatt sachlich über die Mülltonne zu sprechen, wurde der Konflikt emotional und führte zu einem unnötigen Streit.

Wie hätte es anders laufen können?
Hätte Anna sich bewusst gemacht, aus welchem Ich-Zustand sie spricht, hätte sie die Situation anders gestalten können. Zum Beispiel:
„Max, die Mülltonne wurde nicht rausgestellt. Können wir uns kurz absprechen, wer das nächste Mal daran denkt?“
Mit dieser sachlichen Ansprache aus dem Erwachsenen-Ich hätte sie Max die Möglichkeit gegeben, ebenfalls auf der Sachebene zu bleiben. Ein möglicher Dialog hätte dann so ausgesehen:
Max: „Oh, stimmt, ich habe es vergessen. Danke, dass Du mich daran erinnerst.“
Anna: „Kein Problem, dann machen wir das gemeinsam.“

Die Erkenntnis:
Emotionale Reaktionen aus dem Eltern- oder Kind-Ich können Gespräche schnell eskalieren lassen. Wenn Du bewusst ins Erwachsenen-Ich wechselst, schaffst Du Raum für eine ruhige, sachliche Lösung – selbst bei Themen, die Dich ärgern oder triggern.
Was Du tun kannst:
1. Selbstreflexion: Erkenne, aus welchem Ich-Zustand Du gerade agierst.
2. Bewusster Wechsel: Wenn Du merkst, dass Du im Kind- oder Eltern-Ich bist, versuche bewusst ins Erwachsenen-Ich zu wechseln.
3. Externe Unterstützung: Wenn bestimmte Themen Dich emotional stark berühren, notiere sie und bespreche sie später mit einem Coach oder einer vertrauten Person.
Die Transaktionsanalyse kann Dir dabei helfen, Worte bewusster zu wählen und Gespräche so zu gestalten, dass sie Verbindung und Verständnis fördern.
Emotionale Reaktionen aus dem Eltern- oder Kind-Ich können Gespräche schnell eskalieren lassen. Wenn Du bewusst ins Erwachsenen-Ich wechselst, schaffst Du Raum für eine ruhige, sachliche Lösung – selbst bei Themen, die Dich ärgern oder triggern.

Hast Du auch manchmal das Gefühl, dass Gespräche im Chaos enden, obwohl es eigentlich nur um eine Kleinigkeit ging? Die Transaktionsanalyse zeigt Dir, wie Du bewusst auf der Erwachsenen-Ebene bleibst – für klare, sachliche Kommunikation ohne unnötige Konflikte.
Die TA ist nur eines der Werkzeuge, die ich in meinen Workshops und Coachings nutze, um die Wirkung von Kommunikation zu verbessern. Wenn Du tiefer eintauchen möchtest oder wissen willst, wie Du die TA in Deinem Alltag anwenden kannst, lade ich Dich herzlich ein, mit mir ins Gespräch zu kommen. Gemeinsam finden wir heraus, wie Du Deine Kommunikation noch wirksamer machen kannst.
Mein Name ist Bettina Roloff. Mit über 35 Jahren Berufserfahrung unterstützte ich Dich gerne und freue mich über eine Nachricht von Dir.
Herzliche Grüße
Bettina Roloff



