Bettinas Flip-Chat-Ecke

Bettina Roloff • 6. Dezember 2024

Das Eisbergmodell – Sichtbares und Unsichtbares verstehen

Was wir sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs – das gilt für Kommunikation, Prozesse und menschliche Bedürfnisse gleichermaßen. Doch der wahre Erfolg liegt oft in den unsichtbaren Schichten, die es zu erkennen und zu verstehen gilt. Das Eisbergmodell kann uns dabei helfen, hinter die Kulissen zu blicken und das Verborgene sichtbar zu machen.

„Die wichtigsten Dinge im Leben sind nicht sichtbar – sie sind unsichtbar für die Augen.“– Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz

Ernest Hemingway hat das Prinzip des Eisbergs ca. 1930 ursprünglich als literarische Metapher eingeführt. Er wollte damit ausdrücken, dass gute Geschichten nicht alles explizit erklären, sondern dass das Wesentliche oft unausgesprochen bleibt und sich unter der Oberfläche verbirgt. Diese Idee lässt sich wunderbar auf viele andere Bereiche übertragen, wie die Psychologie oder die Kommunikation.

Später wurde das Eisbergmodell in der Kommunikationspsychologie aufgegriffen, um die sichtbaren (z. B. Worte, Verhalten) und unsichtbaren (z. B. Emotionen, Bedürfnisse) Aspekte von Interaktionen zu erklären. Sigmund Freuds Arbeiten zur Psyche werden dabei oft als Grundlage genannt, da er das Bewusstsein (sichtbare Spitze) und das Unterbewusstsein (unsichtbarer Teil) thematisierte.

Es gibt heute sehr vielseitige Einsatzmöglichkeiten des Eisbergmodells:


1. In der Kommunikation:


  •  Worte und Körpersprache sind die Spitze des Eisbergs. Doch was liegt darunter?
  •  Bedürfnisse, Werte, Emotionen und unausgesprochene Gedanken.


 Das Eisbergmodell hilft, Missverständnisse zu vermeiden und echte Verbindung zu schaffen.


2. Bei der Prozessanalyse:


  • Was sehen wir? Überflüssige Abläufe, Engpässe, Zeitverschwendung.
  • Was bleibt unsichtbar? Mangelnde Kommunikation, unklare Rollen oder versteckte Reibungsverluste.
  • Mit dem Eisbergmodell können wir Verschwendung erkennen und effizient reduzieren.


3. Bei der Bedürfnisanalyse:


 • Kunden oder Mitarbeitende äußern Wünsche – doch welche tieferen Bedürfnisse liegen darunter?


 • Das Eisbergmodell unterstützt dabei, diese Ebene zu analysieren und darauf einzugehen.

3 TIPPS, wie Du Dinge unter der Oberfläche sichtbar machen kannst:



1. Überfragetechnik:

 Stelle offene, weiterführende Fragen wie:

 • „Warum ist das wichtig für Dich?“

 • „Was brauchst Du, um Dich dabei sicher zu fühlen?“

 • „Was könnte hinter diesem Verhalten oder dieser Aussage stecken?“

Diese Technik kann dabei unterstützen, tiefer zu reflektieren und verborgene Bedürfnisse oder Motive zu erkennen.


2. aktives Zuhören mit allen Sinnen:

Achte nicht nur auf Worte, sondern auch auf Tonfall, Mimik, Gestik und Pausen. Häufig geben uns nonverbale Signale Hinweise darauf, was unausgesprochen bleibt. 


3. Hypothesen bilden und überprüfen:

Wage es, eine Vermutung auszusprechen, um tieferes Verständnis zu gewinnen, z. B.:


 „Ich habe den Eindruck, dass Dir besonders wichtig ist, gesehen zu werden. Könnte das sein?“


Diese Methode schafft Raum für Klärung und regt zu ehrlichem Austausch an.

Hast Du auch manchmal das Gefühl, dass Gespräche im Chaos enden, obwohl es eigentlich nur um eine Kleinigkeit ging? Das Eisbergmodell zeigt Dir, wie Du unbewusste Themen sichtbar machen kannst – für klare, sachliche Kommunikation und Reflexion.


Der Eisber ist nur eines der Werkzeuge, die ich in meinen Workshops und Coachings nutze, um die Wirkung von Kommunikation zu verbessern. Wenn Du tiefer eintauchen möchtest oder wissen willst, wie Du das Modell in Deinem Alltag anwenden kannst, lade ich Dich herzlich ein, mit mir ins Gespräch zu kommen. Gemeinsam finden wir heraus, wie Du Deine Kommunikation noch wirksamer machen kannst.


Mein Name ist Bettina Roloff. Mit über 35 Jahren Berufserfahrung unterstützte ich Dich gerne und freue mich über eine Nachricht von Dir.


www.roloff-consulting.berlin



Herzliche Grüße


Bettina Roloff


von Bettina Roloff 4. August 2025
Weil Wirkung entscheidet - meine Kampagne für Unternehmende in Reinickendorf
von Bettina Roloff 1. August 2025
Wie Du die Sommerpause nutzt, um Deine Wirkung sichtbar zu machen. Auf gehts!
von Bettina Roloff 28. Juli 2025
Was ich in meinem ersten halben Jahr im BNI übers Netzwerken gelernt habe Ein persönlicher Erfahrungsbericht jenseits von Klischees. „BNI? Klingt irgendwie nach Sekte …“ Ganz ehrlich: Genau das habe ich auch gedacht, bevor ich zum ersten Mal zu einem Unternehmerfrühstück eingeladen wurde. Früh aufstehen, pünktlich sein, strikte Regeln, jede Woche dasselbe – und dann auch noch Empfehlungen geben, bevor man überhaupt jemanden kennt? Klingt anstrengend. Oder kontrolliert. Vielleicht sogar aufgesetzt. Und doch bin ich hingegangen. Neugierig. Skeptisch. Offen genug, um mir selbst ein Bild zu machen. Was ich erlebt habe? Hat mich überrascht. Und verändert. Denn BNI ist für mich heute nicht „eine komische Organisation“ – sondern ein verbindlicher Raum, in dem echte Beziehungen entstehen. Und das hat viel mit Netzwerken zu tun – aber noch mehr mit innerer Haltung. 🌱 Netzwerken ist wie ein Muskel – er wächst mit Wiederholungen In den ersten Wochen war ich noch Beobachterin. Ich habe zugehört, geschaut, verstanden, wie das System funktioniert. Und gleichzeitig habe ich gespürt: Hier geht es nicht um Selbstdarstellung, um Verkauf, sondern um Verlässlichkeit und Verbindung. Ich darf mich zeigen – aber vor allem so, wie ich wirklich bin: Klar, professionell, nahbar. Ich habe schnell gemerkt, dass Netzwerken nicht bedeutet, sich überall gleich in Szene zu setzen. Sondern Verbindung aufzubauen – Schritt für Schritt. Und genau das habe ich mit jedem Besuch ein Stück mehr gelernt. 💡 Meine 5 wichtigsten Learnings: 1. Wiederholung schafft Klarheit – auch für mich selbst. Jede Woche formuliere ich neu, was ich tue – und noch wichtiger: für wen und mit welchem Nutzen. Das hat meinen eigenen Blick auf mein Business geschärft 2. Wer Vertrauen aufbauen will, muss sich zeigen – regelmäßig. Nicht mit großen Gesten, sondern mit Verlässlichkeit. Wer Woche für Woche da ist, wird zur Konstante – und damit zur Vertrauensperson. Für Empfehlungen braucht es genau das. 3. Empfehlungen entstehen nicht durch Werbung – sondern durch Beziehung. Menschen empfehlen nicht die Website. Sie empfehlen das Gefühl, das Du ihnen gibst. Deine Haltung. Deine Art, zuzuhören. Dein echtes Interesse. 4. Netzwerken ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Wer auf kurzfristige Ergebnisse hofft, ist schnell frustriert. Wer aber den Prozess annimmt, erntet langfristig genau das, was trägt: Verlässliche Kontakte. Gute Gespräche. Neue Türen. 5. Ich habe gelernt, dass ich nicht alles allein machen muss. Ein Netzwerk ist mehr als ein Verteilerkreis. Es ist ein Resonanzraum. Hier darf ich wachsen, mich ausprobieren, Rückmeldung bekommen – und auch andere mitziehen. ✨ Sichtbar sein – aber wie? Früher dachte ich, Sichtbarkeit heißt: gesehen werden. Heute weiß ich: Sichtbarkeit beginnt im Inneren. Denn erst wenn ich weiß, wofür ich stehe, kann ich das auch nach außen tragen. BNI hat mir dabei geholfen, diese innere Klarheit zu stärken – durch Wiederholung, Reflexion, Feedback und echte Begegnung. Ich bin noch sichtbarer geworden, nicht weil ich lauter bin – sondern weil ich noch klarer bin. 🤝 Mein persönliches Fazit: BNI ist kein Wundermittel. Aber ein starker Rahmen, um Wirkung zu entfalten. Für mich war es der Startschuss, Netzwerken und Empfehlungsmarketing als persönliche Entwicklungsreise zu begreifen. Ich habe nicht nur Empfehlungen erhalten und gegeben, sondern neue Perspektiven, neue Verbindungen – und ein neues Selbstverständnis für meine eigene Sichtbarkeit. Netzwerken heißt nicht, sich zu verkaufen. Es heißt, sich zu zeigen – mit Haltung, Herz und echter Verbindung.
von Bettina Roloff 25. Juli 2025
Sommerzeit ist Beziehungszeit. Die Tage werden länger, der Alltag entschleunigt sich – und wir verbringen mehr Zeit miteinander. Für viele ein Geschenk. Für andere ein Prüfstein. Denn dort, wo wir einander wieder näherkommen, zeigt sich auch: Wie reden wir eigentlich miteinander? Und was macht das mit uns im Inneren wie im Außen? Diese 4 Impulse zeigen, warum Kommunikation so viel mehr ist als ein Werkzeug – und wie sie unser Leben und Business beeinflusst.
von Bettina Roloff 1. Juli 2025
In vielen Seminarräumen ist es nach wie vor Standard: PowerPoint an, Licht aus, Folien durchklicken. Doch wer nachhaltige Wirkung erzielen und Menschen wirklich bewegen möchte, sollte dieses Paradigma überdenken. Aus meiner langjährigen Erfahrung als Trainerin und Prozessbegleiterin weiß ich: Sobald der Bildschirm dunkel bleibt, entsteht ein anderer Raum. Einer, in dem Teilnehmende nicht bloß konsumieren, sondern aktiv denken, handeln und gestalten. Meine Wurzeln dieser Haltung: Während meiner Ausbildung zur Trainerin für Kommunikation und Verhalten bei artop - Institut an der Humboldt-Universität zu Berlin habe ich nicht nur hervorragendes methodisches Handwerkszeug erlernt, sondern vor allem eine innere Grundhaltung entwickelt: Menschen, die ins Seminar kommen, investieren ihre wertvolle Lebenszeit. Sie verdienen ein Training, das nicht nur Wissen vermittelt, sondern ihre Sinne anspricht, sie aktiviert, berührt und bewegt. Studien zeigen eindeutig: Wenn Inhalte ausschließlich über das gesprochene Wort transportiert werden, bleibt nur ein Bruchteil hängen. Nachhaltiges Lernen entsteht erst, wenn wir verschiedene Kanäle nutzen und die Teilnehmenden einbinden. Genau das ist bis heute mein Kompass als Trainerin: Meine volle Präsenz und Aufmerksamkeit gilt den Menschen – statt der Folie. So entstehen Räume, in denen echter Mehrwert und nachhaltige Lernerfahrungen möglich werden. Danke an Dich, Jens Hüttner , für diese tolle Ausbildung bei artop.
von Bettina Roloff 21. Juni 2025
Wie Positionierung die innere Stärke freilegt
von Bettina Roloff 21. Juni 2025
Präsentieren mit Persönlichkeit 
von Bettina Roloff 21. Juni 2025
Hast Du Dir schon einmal bewusst gemacht, wie viel Druck Du Dir machst, bevor Du einen Vortrag hältst? Was geht Dir durch den Kopf? Was, wenn ich mich verhaspele? Was, wenn die Leute mich nicht verstehen? Was, wenn ich nicht gut ankomme?
von Bettina Roloff 21. Juni 2025
Wenn Du präsentierst, stehst Du nicht nur mit Worten auf der Bühne – sondern mit Deinem ganzen Körper. Dein Nervensystem ist aktiv, Dein Herz schlägt vielleicht schneller, Deine Muskeln spannen sich an. Präsentieren ist Hochleistung – egal ob vor zehn Menschen oder vor hundert. Und wie jede Form von Leistung braucht auch diese eine gute Vorbereitung. Nicht nur inhaltlich, sondern auch körperlich. 1. Deine Stimme braucht Raum Wenn Du zu flach atmest, zu schnell sprichst oder zu viel Druck machst, klingt Deine Stimme angestrengt – und Du auch. Mein Tipp: Gib Deiner Stimme morgens schon Raum. Summen, gähnen, singen – und immer wieder: bewusst atmen. Atme tief in den Bauch, besonders vor dem Start. So schickst Du nicht nur Sauerstoff ins System, sondern auch ein Signal: Ich bin da. Ich bin ruhig. Ich bin bereit. 2. Dein Körper braucht Erdung Viele Menschen sind beim Präsentieren „oben“ unterwegs – im Kopf, in der Stimme, in der Anspannung. Dabei hilft gerade die Verbindung zum Boden, um sicher zu wirken. Mein Tipp: Stell Dich fest hin. Spür den Boden. Vielleicht hilft Dir ein Ritual: kurz mit den Zehen wackeln oder ein Fuß fest aufdrücken. Klingt einfach – wirkt sofort. 3. Dein Gehirn braucht Pausen In Stressmomenten schüttet Dein Körper Cortisol aus – und das macht schnelles Denken schwer. Pausen helfen Dir, Dich zu sortieren, den nächsten Gedanken bewusst zu setzen. Meine Tipps: Ein Blickkontakt. Ein kleiner Schritt zur Seite. Ein bewusstes Luftholen. Das Publikum dankt es Dir – denn es kann Deine Botschaft so besser aufnehmen. 4. Deine Haltung formt Deine Wirkung Du musst nicht militärisch stehen, aber ein schlaffes Auftreten nimmt Dir Präsenz. Mein Tipp: Mach vor Deinem Auftritt eine Mini-Körperreise: Schultern hochziehen und fallen lassen, Brust öffnen, Nacken lang. Du bist nicht nur Sprecher oder Sprecherin – Du bist Wirkender. Und das beginnt in Deiner Körperhaltung. 5. Dein System braucht Klarheit Klarheit wirkt beruhigend. Auch für Deinen Körper. Wenn Du weißt, wie Du startest, was Du sagen willst und wie Du endest, kannst Du loslassen. Dann darf der Körper wieder runterfahren. Deshalb liebe ich klare Präsentationsstruktur, kleine Rituale – und das gute Gefühl, vorbereitet zu sein. Gesund präsentieren heißt präsent präsentieren. Nicht perfekt. Sondern ganz da. Mit allem, was Dich als Mensch ausmacht. Wenn Du dabei Unterstützung willst – mit Struktur, mit Präsenz oder mit Stimme – dann begleite ich Dich gerne. Denn Präsentieren darf leicht sein.  Und gesund.
von Bettina Roloff 16. Juni 2025
Kennst Du Situationen, in denen Du helfen willst – und es am Ende schlimmer wird? Willkommen im Drama-Dreieck. Das Modell nach Stephen Karpman zeigt drei klassische Rollen, in die wir (unbewusst!) rutschen, wenn Dynamiken kippen: 🔻 Opfer – „Ich kann nicht, ich bin machtlos" 🔻 Verfolger – „Du bist schuld, Du machst es falsch.“ 🔻 Retter – „Ich helfe Dir ungefragt, ich weiß, was gut für Dich ist.“ Und das Fatale? Wir wechseln oft blitzschnell zwischen diesen Rollen, ohne es zu merken Ein Beispiel aus dem Alltag: In einem kleinen Team übernimmt eine Kollegin immer wieder Aufgaben, die andere vergessen oder liegen lassen. Anfangs wirkt sie hilfsbereit, engagiert – die typische Retterin. Doch mit der Zeit wird sie müde, frustriert und irgendwann auch sarkastisch. „Na klar, ich mach das mal wieder – wie immer. Alle Anderen kümmert es nicht". Plötzlich kippt die Rolle: Aus dem Retter wird das Opfer, manchmal auch der Verfolger. Am nächsten Tag: "Ihr könntet mich schon dabei unterstützen. Schließlich mache ich hier Eure Arbeit, die ihr nicht geschafft habt" , Das Team? Verunsichert. Denn keiner weiß mehr, woran man ist. Niemand hat sie gebeten, diese Aufgaben zu übernehmen. Das Drama beginnt dort, wo Verantwortung verschoben wird – und endet erst, wenn Selbstverantwortung zurückkehrt.
Show More